Tiertherapie Dresden 

Hundephysiotherapie & Tierheilpraxis in Dresden & Umgebung 

2020-05-21

Natürliche Wege zur Zeckenbekämpfung - was die Gesundheit deines Hundes damit zu tun hat

Zeckenbiss Hund.pngSchon seit einigen Wochen sind sie wieder auf dem Vormarsch und auch in meiner Tierphysiotherapie stolpere ich inzwischen wieder öfter darüber- eine heimlich fest gebissene Zecke im Fell meiner Patienten.
Die Zeckenzeit ist angebrochen und löst jedes Jahr bei Hundebesitzern viele Fragen aus.
Zu recht, denn Zecken Einhalt zu gebieten ist mitunter gar nicht so einfach und wird nicht zuletzt durch die neuartigen Zeckenarten in unseren Breitengraden so manches Mal zum wahren Schreckensthema.
Doch warum ist so mancher Hund oder manche Katze ein wahrer Zeckenmagnet und andere Tiere bleiben weitesgehend verschont?
Das liegt zum einen daran, dass unser Hund und auch unsere Katze, ja sogar wir Menschen, theoretisch ein Fehlwirt für die Zecke darstellen. Warum sie uns dann trotzdem befallen, liegt oftmals daran, dass wir „besonders riechen“ .Nämlich so wie das eigentliche Ziel der Zecke- Nager und Kleinsäuger. Eine falsche Ernährung und ein nicht optimal funktionierender Stoffwechsel können unter anderem der Auslöser hierfür sein. Nur ein übersäuerter Organismus ist wirklich interessant für die Zecken. Daher macht es auf jeden Fall Sinn die Zeckenmagneten unter unseren Haustieren einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn eine hohe Anzahl an Zeckenbissen beim Hund oder der Katze kann durchaus als Hinweis dienen, dass mit unserem Haustier etwas nicht in Ordnung ist.
Um einem extremen Zeckenbefall auf natürlichem Wege vorzubeugen, lohnt es sich zudem auf die Ernährung unseres Tieres zu schauen und diese im Bedarfsfall zu optimieren. Dies ist im übrigen stets einer meiner Säulen in meiner Tierphysiotherapie und auch der Arbeit als Tierheilpraktikerin. Nicht selten beobachten vor allem Hundebesitzer nach einer Futterumstellung auf Barf oder anderes artgerechtes Futter, dass der Zeckenbefall signifikant zurück geht. Somit kommen wir hiermit auch schon zum ersten Punkt in Sachen natürlicher Zeckenschutz bei unserem Hund.
Doch auch die alternative Tiermedizin hat einige Dinge zu bieten, um die Zecken weitestgehend von unseren Haustieren fern zu halten. Hier kommen unter anderem Schwarzkümmelöl, Ätherische Öle wie Lavendel, Kokosöl oder effektive Mikroorganismen zum tragen. Jedoch ist der natürliche Zeckenschutz recht individuell und was bei dem einen Hund wunderbar wirkt, kann bei einem anderen relativ nutzlos sein.

Nicht jedes natürliche Mittel gegen Zecken ist für jedes Tier geeignet.

Es sei anzuraten, dass Substanzen wie Schwarzkümmelöl auch die Leber belasten können und dass die reinheitsliebende Katze sicherlich so gar nicht begeistert sein wird, wenn man sie täglich mit Kokosöl einreibt.  Zudem vertragen Katzen weder ätherische Öle, noch das gerne eingesetzte pflanzliche Pyrethrum. Daher ist es immer von Vorteil sich nochmals bei einem Fachmann über den passenden Schutz für seinen Liebling beraten zu lassen, damit es nicht zu etwaigen Überdosierungen oder Vergiftungen kommt.
Doch gerne möchte ich trotzdem einen kleinen Überblick geben, welche Mittel und Möglichkeiten sich in der Tierheilpraxis als natürliche Zeckenabwehr beim Hund bewährt haben:

- Cistus Icanus
- Kokosöl mit einem möglichst hohen Laurinsäuregehalt
- Überprüfung der Ernährung und Unterstützung der Organe
- Auskämmen mit einem Flohkamm nach dem Spaziergang
- Effektive Mikroorganismen in Form sogenannter EM- Halsbänder, zum Sprühen auf die Haut oder innerlich angewendet
- Neemöl
- Apfelessig

Zudem gibt es von diversen Herstellern schon fertige, natürliche Produkte, auf denen zudem meist gleichzeitig ausgewiesen ist, ob das Produkt auch für Katzen anwendbar ist. 

Nichts desto trotz sollte man sich niemals auf ein Mittel verlassen und seinen Hund und auch die Katze nach einem Spaziergang im Freien gründlich absuchen. Hierfür hat sich bei uns ein Flohkamm bewährt, mit dem man die meisten Zecken wunderbar auskämmen kann.
Ist es bereits zu einem Zeckenbiss bei Ihrem Hund gekommen, so sollte die Zecke schnellstmöglich entfernt werden, da es schnell zur Übertragung schwerwiegender Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose, Babesiose und weiteren Krankheiten kommen kann. Leider habe ich in meiner Hundephysiotherapie schon ein paar solcher Fälle erleben müssen, weshalb es mir sehr am Herzen liegt Sie aufzuklären und zu sensibilisieren einen Zeckenbiss beim Hund nicht als Bagatelle einzustufen. 

Wie wird man nun eine festgesaugte Zecke am besten wieder los?

Hierbei ist dringend darauf zu achten, die Zecke mit einem geeigneten Werkzeug zu greifen und heraus zu ziehen. Keinesfalls sollte diese mit Öl beträufelt, angezündet oder zu sehr gequetscht werden. Denn all dies kann dazu führen, dass die Zecke ihre gerade getätigte Blutmahlzeit, sowie all in ihr befindliche Erreger erbricht und diese direkt auf Ihr Tier übertragen werden!
Ist die Zecke entfernt, so macht es Sinn die Biss-Stelle zu desinfizieren. Hierbei haben sich kolloidales Silber, aber auch Propolisextrakte gut bewährt. Bitte behalten Sie zudem die Bissstelle einige Tage im Auge. Auch beim Hund kann sich ein sogenanntes „Erythema Migrans“ ( „Wanderröte“) bilden und auf eine Infektion mit Borrelien hindeuten. Auch Hotspots sind nicht selten und können mit der Kontrolle nach einem Zeckenbiss schnell ausfindig gemacht und behandelt werden.

Wie man sieht ist ein Zeckenbefall gar nicht so harmlos, wie es noch vor einigen Jahren propagiert wurde. Auch die Einwanderung weiterer gefährlicher Zeckenarten lassen uns kaum Möglichkeit unser Tier ohne Zeckenschutz und Nachsorge durch die Wiesen laufen zu lasse .
Doch ein gesunder Organismus ist, wie auch bei anderen Parasiten, die beste Vorsorge und hier können Sie zu jederzeit sehr viel für Ihr Haustier tun. 
Fangen Sie mit einer guten und artgerechten Ernährung an, wählen Sie einen passenden Zeckenschutz und behalten Sie Ihr Tier stets im Auge. Sollte Ihnen auffallen, dass Ihr Tier nicht fit wirkt, so suchen Sie sich am besten Rat bei einem Fachmann.

Gerne stehe ich Ihnen hierbei auch zur Seite, helfe Ihnen bei Fragen und optimiere mit Ihnen gemeinsam die Gesundheit und auch den Zeckenschutz Ihres Lieblings.

Ihre Julia

Hundephysiotherapeutin und Tierheilpraktikerin in Dresden und Umgebung

Julia - 05:21:19 | 1 Kommentar

  1. Jens Mathejczyk

    2023-05-09

    Hallo Julia.

    Danke für diesen ausführlichen Beitrag. Ich empfehle meine Kunden auch natürliche Mittel. Ich habe bei meine Kunden teilweise den Eindruck, das dieses Thema auf die leicht Schulter genommen wird. So nach dem Motto „Der Hund ist ja ein Tier und der kann ja ruhig Zecken bekommen“

    VLG Jens Mathejczyk

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